Reisehinweise zu Tschad
Einreisebedingungen
Zur Einreise in den Tschad benötigen deutsche, österreichische und schweizer. Staatsbürger einen gültigen Reisepass und ein Einreisevisum. Es wird für Touristen i.d.R. für die Dauer des Aufenthaltes ausgestellt. Auißerdem ist ein Nach-weis (Impfpass) einer Schutzimpfung gegen Gelbfieber erforderlich (unbedingt mitnehmen!). Gegebenenfalls können die Behörden das Vorhandensein eines Rückflugtickets oder ausreichend Geldmittel für die Wiederausreise kontrol-lieren. Für deutsche Staatsbürger betragen die Kosten für ein Visum z.Z. 100 €.
Bei der Einreise über den Flughafen N’Djamena ist darauf zu achten, ob die Passbehörden eine Aufforderung in den Pass
stempeln, sich beim zuständigen Commissariat zu registrieren. Dieser Aufforderung ist ggfs. innerhalb von 24 Stunden nachzukommen. Es sollten immer 3-4 zusätzliche Passbilder mitgeführt
werden.
Adresse der tschadischen Botschaft in Berlin:
Lepsiusstraße 114
12165 Berlin
Deutschland
Telefon: +49 (0)30 31 99 1620
Fax: +49 (0)30 31 99 16 220
E-mail: contact@ambatchadberlin.com
Öffnungszeiten: Mo - Fr 9:00-15:00 Uhr
In Deutschland wird für die Visumbeantragung folgendes benötigt:
- ausgefülltes Antragsformular in doppelter Ausführung,
- ein gültiger Reisepass,
- 2 Passbilder,
- 100 EUR in bar oder als Verrechnungsscheck
- eine Einladung aus dem Tschad (wird von sahara-trekking organisiert)
- adressierter und für Einschreiben freigemachter Briefumschlag.
Die Bearbeitung soll 5-10 Arbeitstage betragen! Weitere Infos unter http://www.ambatchadberlin.com.
Zollbestimmungen
Besondere Zollvorschriften sind nicht bekannt. Gegenstände des täglichen Bedarfs dürfen eingeführt werden.
Sicherheit
Das Auswärtige Amt fordert alle Deutschen in Tschad auf, Vorsicht während ihrer Reisen walten zu lassen.
Innenpolitische Lage
Nach der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Tschad und Sudan und der politischen Annäherung hat sich die Lage zwischen beiden Ländern entspannt.
An der Südgrenze des Landes zur Zentralafrikanischen Republik kommt es gelegentlich zu Übergriffen durch Rebellen und marodierende Banden. In der Hauptstadt N´Djamena ist eine Zunahme von Gewaltkriminalität zu verzeichnen. An der Westgrenze (Provinzen Logone Oriental bis Kanem) und um den Tschadsee ist die Präsenz von bewaffneten Personen, die der nigerianischen Terrororganisation „Boko Haram“ zugerechnet werden müssen, nicht ausgeschlossen.
Reisen im Land
Reisen im Land sind mit erheblichen Risiken verbunden. Ausländer können gezielte Opfer von Anschlägen oder Entführungen zur Lösegelderpressung werden. Im Tibesti-Gebirge gibt es weiter ausgedehnte Minenfelder. Touren durch die Sahara (Tibesti, Ennedi) sind mit Verkehrs- und sonstigen Gesundheitsrisiken verbunden. Die medizinische Versorgung ist nur in unzureichendem Maße gegeben.
Auswärtiges Amt
11013 Berlin
www.auswaertiges-amt.de
Bürgerservice: +49 30 18-17-2000
24-Stunden-Service: +49 30 1817-0
Sprache
Im Jahr 2003 im Tschad soll es noch etwa 110 lebende Sprachen gegeben haben. Amtssprache ist das Standard-Arabisch, doch wird von etwa einer Million Einheimischer das "Chadian Arabic" gesprochen. Dieser Dialekt wird auch in Teilen von Kamerun, der zentralafrikanischen Republik, Niger und Nigeria benutzt. Im Süden wird noch Sara ge-sprochen. Die zweite Amtssprache ist Französisch. Französisch wird in vielen Behörden gesprochen.
Zahlungsmittel
Im Tschad gilt der Centralafrikanische CFA. 1 € = 650 CFA. Der Umtausch ist vor Ort möglich, am Flughafen, in einem Hotel evtl. in einer Bank oder mit Hilfe der Crew.
Kreditkarten werden außerhalb der wenigen internationalen Hotels kaum akzeptiert. Bankautomaten, an denen man mit Kredit- bzw. EC-Karte Geld abheben kann, gibt es nur an wenigen Stellen in den Großstädten. Euroschecks, Reiseschecks etc. werden nicht angenommen. Empfehlenswert ist die Mitnahme von Bargeld in Euro.
Klima & Reisezeit
Der Tschad liegt in den äußeren Tropen und unterteilt sich in drei Klimazonen:
In der nördlichen Hälfte des Tschad befindet sich die Wüste Sahara. Hier herrscht typisches, trockenes Wüstenklima, das sich durch extreme tägliche Temperaturunterschiede auszeichnet. Am Tag ist es heiß, die Nächte dagegen sind wesentlich kühler. Das Thermometer kann dann um etwa 20°C gegenüber der Tagestemperatur sinken. Selbst im "kältesten" Monat, im Januar, liegt die tägliche Durchschnittstemperatur immer noch bei 32°C. In den Höhenlagen der Berge allerdings ist es meist deutlich kühler. Von Dezember bis Februar kann es dort in der Nacht sogar zu Minus-temperaturen kommen. Im Gegensatz zum Rest des Landes gibt es im Norden keine bestimmte Regenzeit. Nieder-schläge kommen das ganze Jahr über vor, jedoch nur in geringen Mengen. Im gesamten Jahr fallen höchstens 20-50 mm Regen. Eine Ausnahme bilden die Gebirge. Dort können bis zu 1.000 mm Regen pro Jahr niedergehen. Im Nor-den muss während der Trockenzeit mit Sandstürmen gerechnet werden.
In der Landesmitte des Tschad liegt die Sahelzone. Die Regenzeit dauert im mittleren Teil des Landes von Juni bis September. Dann fällt ein Großteil des Jahresniederschlags von 100-600 mm, der in einigen Jahren aber auch ganz ausbleiben kann. Bevor die feuchte Jahreszeit beginnt, steigen die Temperaturen in der Sahelzone auf bis zu 45°C.
Der Süden des Landes gehört zur Sudanzone. Fast das ganze Jahr über herrscht ein heißes, schwüles und wechsel-feuchtes Tropenklima. Die Regenzeit dauert von Mai bis Oktober. Insgesamt können hier die Niederschläge mehr als 1.100 mm im Jahr betragen. Während der kühlen Jahreszeit liegt die Durchschnittstemperatur im Januar bei ange-nehmen 27°C. Auch im Süden steigt die Temperatur an, bevor die Regenzeit beginnt. Die Temperaturen liegen dann im März bis Mai bei ca. 40°C. Auch nachts kühlt es das Jahr über nicht unter 20°C ab.
Die beste Reisezeit für den gesamten Tschad liegt zwischen November und Februar. Dann sind die Temperaturen am niedrigsten und es kommt nur selten zu Niederschlägen. Außerdem sind die Straßen in dieser Periode über-all befahrbar.
Gesundheitsvorsorge
Im Tschad ist eine Gelbfieberimpfung vorgeschrieben. Generell empfohlen werden bei Reisen in wärmere Länder, in denen der Hygienestandard nicht so hoch ist, eine kombinierte Hepatitis A- und B-Impfung. Außerdem empfohlen sind Impfungen gegen Polio, Tetanus, Diphtherie, Meningitis und Typhus. Es besteht ganzjährig und im gesamten Land ein hohes Risiko für die fast ausschließlich vorkommende Malaria tropica. Eine Malariaprophylaxe wird daher dringend empfohlen. Eine kleine, gut ausgestattete Reiseapotheke sollte zusätzlich jeder mitnehmen (siehe Ausrüstungsliste). Sie ist besonders für unerwartete Notfälle sinnvoll. Reisende, die regelmäßig eine bestimmte Medizin einnehmen müssen, sollten einen entsprechenden Vorrat mitnehmen.
Es wird dringend zum Abschluss einer Reise-Rückhol-Versicherung („Luftrettung“) geraten.
Netzspannung
Die Netzspannung beträgt 220 Volt Wechselstrom, 50 Hertz. Rundstecker für Elektrogeräte können verwendet werden, Schukostecker im Allgemeinen nicht. N`Djamena, Abéché, Sarh und Moundou haben eigene Elektrizitäts-werke. Auf dem Lande gibt es keine öffentliche Stromversorgung.
Telefon / Mobilfunk / Post / Internet
Ein per Luftpost aufgegebener Brief ist nach Europa ca. 1 Woche unterwegs.
Die Vorwahl von Deutschland, Österreich und der Schweiz in den Tschad ist 00235, die Rufnummer ist unmittelbar danach zu wählen. Vom Tschad nach Deutschland wählt man 1549, nach Österreich 1543 und in die Schweiz 1541. Das Telefonnetz ist meist überlastet. NOTRUFNUMMERN: Polizei 17, Unfallrettung 51 77 26, Feuerwehr 18.
Im Mobilfunk wird die Netztechnik GSM 900 verwendet. Mobilfunk gibt es in und um N`Djamena, aber auch schon in weiten Teilen des Landes. Das Mobilfunknetz ist größtenteils überlastet. Derzeit gibt es Roamingverträge mit Anbie-tern im Tschad von E-Plus, O2, Telekom Deutschland und Vodafone.
Öffentliche Internetzugänge gibt es nur in N`Djamena.
Fotografieren
Im Tschad sollte man darauf achten, dass man keine öffentlichen und militärischen Gebäude und Einrichtungen fotografieren darf. Dies kann erhebliche Strafen und Schwierigkeiten zur Folge haben. Bevor man die Menschen fotografiert, sollte man auf jeden Fall erst um Erlaubnis fragen. Den unter schwierigen Umständen lebenden, von Krie-gen und Dürren gepeinigten Nomaden im Norden und auch der verarmten, sesshaft gewordenen Bevölkerung ist mit besonderer Rücksicht zu begegnen.
Trinkwasser
Es empfiehlt sich, abgefülltes stilles Mineralwasser zu trinken. Das Leitungswasser ist oft stark mit Chlor angereichert und schmeckt daher nicht gut. Während der Trekkingtouren/Geländefahrten kann die Trinkflasche morgens, mittags und abends mit entkeimten Brunnen- oder Quellwasser aufgefüllt werden, das in größeren Kanistern mitgeführt wird.
Toiletten
In den Hotels sind die Toiletten europäischer Art, öffentliche Toiletten sind dagegen meist Hocktoiletten. Papier ist dort in der Regel nicht vorhanden, so dass man dies stets bei sich haben sollte. Es wird nicht in die Toilette geworfen, sondern in den danebenstehenden Eimer, da es den Abfluss verstopfen könnte. Bei Übernachtungen im Freien verbrennen Sie das Papier bitte.
Zeitverschiebung
Tschad liegt in der gleichen Zeitzone wie wir (MEZ). Da es dort aber keine Sommerzeit gibt, beträgt der Unterschied zwischen Ende März und Ende Oktober 1 Stunde.